"Was ist Mobbing"

Mobbing leitet sich von "to mob" (engl.) ab und bedeutet schickanieren, piesacken.

Was ist Mobbing?

 
Mobbing leitet sich von "to mob" (engl.) ab und bedeutet schickanieren, piesacken.

Unter Mobbing verstehen wir Angriffe und feindliche Handlungen durch Mitarbeiter/-innen oder Vorgesetzte am Arbeitsplatz, die über einen längeren Zeitraum hinweg bestehen und somit eine fatale Wirkung bei den Betroffenen haben.

Die Feindseligkeiten "passieren" meist versteckt und hintenrum. Die Auswirkungen bei den Betroffenen sind: Verunsicherung, Existenzängste, Stress, verstärktes Misstrauen, in der Folge körperliche und psychische Beschwerden.

Untersuchungen in Österreich haben ergeben, dass etwa 7% der unselbständig Erwerbstätigen von Mobbing betroffen sind. Männer als auch Frauen sind gleichermaßen von Mobbing betroffen.

 

Häufig auftretende Feindseligkeiten sind:

  • ständiges Unterbrechen
  •  abwertende Blicke
  •  Jemanden wie Luft behandeln
  •  Zuweisung von "kränkenden" Arbeiten
  •  keine Arbeitsaufgaben zuteilen
  •  Verbreitung falscher Gerüchte
  •  Androhung und Anwendung körperlicher Gewalt

 

sexuelle Übergriffe Diese Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. In der Wirklichkeit gibt es eine große Bandbreite an Gemeinheiten.

 Die Fantasie kennt hier offensichtlich keine Grenzen.

Die Anfeindungen und Schickanen lassen sich nach Prof. Heinz Leymann in folgenden fünf Kategorien zusammenfassen:

 

1. Angriffe auf die Möglichkeit sich mitzuteilen

2. Angriffe auf die sozialen Beziehungen

3. Angriffe auf das sozialen Ansehen

4. Angriffe auf die Qualität der Berufs- und Lebenssituation

5. Angriffe auf die Gesundheit

 

Ein Streit zwischen Kollegen, eine Schikane des Vorgesetzten oder die unverschämte Bemerkung eines Mitarbeiters wird oft vorschnell als Mobbing bezeichnet. Allgemein wird von Mobbing dann geredet, wenn die 4 Kriterien der folgenden Definition zutreffen:

 "Unter Mobbing wird eine konfliktbelastete Kommunikation am Arbeitsplatz unter Kollegen oder zwischen Vorgesetzten und Untergebenen verstanden, bei der die angegriffene Person unterlegen ist (1) und von einer oder einigen Personen systematisch, oft (2) und während längerer Zeit (3) mit dem Ziel und/oder dem Effekt des Ausstoßes aus dem Arbeitsverhältnis (4) direkt oder indirekt angegriffen wird und dies als Diskriminierung erlebt."

 Mobbing geschieht im Arbeitsleben. Das ist ein wesentliches Merkmal: Unsere Arbeitskollegen und -kolleginnen können wir uns nicht aussuchen. Eine Arbeitsgruppe ist fast immer eine vom Betrieb zusammengesetzte "Zwangsgemeinschaft". Man arbeitet nicht zusammen, weil man sich gerne hat, sondern weil man zusammen im Auftrag des Betriebes bestimmte Aufgaben lösen soll. Und: durch Arbeit sichern wir unsere Existenz.

Wer Mobbing ausgesetzt ist, ist in seiner Existenz bedroht.

Die Ursachen von Mobbing sind vielfältig: schlechte Arbeitsorganisation, Personalabbau, Konkurrenzdruck, Neid und Missgunst der Kollegen, autoritärer/defizitärer Führungsstil etc.

Mobbing kann jeden treffen. Es gibt keine typischen Mobbingopfer.

Mobbingbetroffene brauchen uneingeschränkte soziale Unterstützung.

Seit Herbst 1999 tritt der ÖGB Vorarlberg aktiv gegen Mobbing auf, veranstaltet Seminare und Workshops für Betriebsräte, Personalvertreterinnen und interessierte Mitglieder.

 Gerhard Pusnik

 

Links zum Thema:

http://www.sozialnetz-hessen.de/mobbing/

 

Weiter Informationen:


Mobbingberatung Bludenz
Telefon-Hotline: jeden Mittwoch von 14 – 16 Uhr
Beratungstermine: nach telefonischer Vereinbarung
05552/34 5 41

ÖGB-Vorarlberg
05522/3553

 

 

Heinz Leymann "Mobbing. Psychoterror am Arbeitsplatz"; rororo Taschenbuch

Heinz Leymann "Mobbing. Psychoterror am Arbeitsplatz"; rororo Taschenbuch

Heinz Leymann, "Der neue Mobbing-Bericht.", rororo Taschenbuch

Heinz Leymann, "Der neue Mobbing-Bericht.", rororo Taschenbuch

Esser/Wohlmerath /Niedl, "Mobbing. Der Ratgeber für Betroffene.", Verlag des ÖGB

Esser/Wohlmerath /Niedl, "Mobbing. Der Ratgeber für Betroffene.", Verlag des ÖGB